Eine abschließende Pressemitteilung zum CWPharma-Projekt mit den wichtigsten Erkenntnissen sowie Vorschlägen zur Verringerung von Arzneimitteleinträgen in den Ostseeraum wurde von der Projektleitung veröffentlicht (21.06.2021).
Nun liegen alle Publikationen und weitere Ergebnisse des EU-geförderten Interreg-Projektes CWPharma in englischer Sprache vor, welches nach 3-jähriger Laufzeit zum 30.11.2020 endete.
Entfernung von Spurenstoffen - Handreichung für Betreiber von Kläranlagen
Im Projekt CWPharma wurden u.a. die Verfahren zur gezielten Spurenstoffelimination, Ozonung und Aktivkohlebehandlungen, in den kommunalen Kläranlagen näher untersucht und in dieser kompakten Zusammenstellung von Daten, Kenntnissen und Erfahrungen aus Deutschland als betriebliche Handreichung für Kläranlagenbetreiber vom DWA-Landesverband Nord-Ost in deutscher Sprache erstellt.
Fachaustausch CWPharma - Nationaler Workshop in Berlin
Ein Fachaustausch fand am 5. März 2020 im Rahmen des EU-geförderten Projektes CWPharma auf dem Gelände des Klärwerkes Schönerlinde in Berlin statt. In Kooperation mit dem DWA-Landesverband Nord-Ost, dem Kompetenzzentrum Wasser Berlin und den Berliner Wasserbetrieben wurde dieser Workshop durchgeführt und fand bei den 45 Teilnehmern, vor allem bei Behörden und Betreibern von Kläranlagen, großen Anklang. Ziel der Veranstaltung war es, den Austausch zwischen Forschung und Praxis zu fördern.
Das CWPharma-Projekt befasst sich mit der Quantifizierung, der Risikoabschätzung und dem Rückhalt von Arzneimitteleinträgen in die Ostsee. Nach einer kurzen Begrüßung durch Herrn Schüler wurden die Arbeitspakete zum CWPharma-Projekt von Herrn Dr. Miehe vom Kompetenzzentrum Wasser Berlin (KWB) kurz und prägnant vorgestellt. Der Fokus lag hier besonders auf den Messungen und den Ergebnissen der aktuellen Arzneimittelemissionen in der Ostseeregion. Zudem wies Herr Miehe auf die unterschiedlichen Entsorgungsmaßnahmen nicht verbrauchter Arzneimitteln der jeweiligen Projektpartner hin. Frau Gnirß (BWB) gab einen Überblick über die Strategie der Berliner Wasserbetriebe und deren Umgang mit Spurenstoffen im urbanen Wasserkreislauf. Dabei stellte sie das Projekt AquaNES und deren Ergebnisse zur Spurenstoffentfernung vor.
Der Vortrag von Herrn Stapf (KWB) zum Thema Ozonierung zur Spurenstoffelimination vermittelte die praktischen Erfahrungen im Umgang mit Ozon und erste Projektergebnisse für dieses Verfahren zur weitergehenden Abwasserbehandlung. Ferner wurde ein besonderes Augenmerk auf die Anpassung der Ozondosis an die Wasserqualität und die Prozessüberwachung am Beispiel der Pilotanlage in Berlin gelegt. Herr Dr. Lukas vom Umweltbundesamt betrachtete alle Aspekte zum abwasserrechtlichen Rahmen und zeigte, dass die Arzneimittelrückstände den Hauptanteil an Mikroverunreinigungen im behandelten Abwasser darstellen. Die Umweltrelevanz der Arzneimittel wurde durch verschiedene ökotoxikologische Tests und Studien nachgewiesen. Speziell für das CWPharma-Projekt belegte er mit seinen Projektergebnissen, dass die vierte Reinigungsstufe mittels Ozon oder Aktivkohle in der Abwasserbehandlung eine hohe Wirksamkeit aufzeigt.
Der Einsatz von Aktivkohle auf Kläranlagen und deren Verfahrenstechnik wurde von Herrn Dr. Metzger (Weber Ingenieur GmbH) präsentiert. Dabei wurden die Verfahrensoptionen und Reinigungsleistungen für die Spurenstoffentfernung mittels Pulveraktivkohle und granulierter Aktivkohle detailliert dargelegt und betriebliche Hinweise für die Auswahl, die Qualitätskontrolle und die Messtechnik angegeben. Zudem gab Herr Dr. Metzger, der der DWA-Arbeitsgruppe KA-8.6 „Aktivkohle“ angehört, viele Umsetzungsbeispiele und Fallstudien zur Spurenstoffentfernung auf kommunalen Kläranlagen. Über den aktuellen Stand zur Baumaßnahme „Großtechnische Ozonung“ auf dem Klärwerk Schönerlinde berichtete abschließend Herr Sauter (BWB). Neben den bautechnischen Rahmenbedingungen wurden die maßgeblichen Parameter, wie Ozon- und Sauerstoffbedarfe, und die Nachbehandlung durch Flockungsfiltration näher erläutert.
Eine Besichtigung der Pilotanlage zur Ozonung auf dem Klärwerksgelände mit der Gelegenheit, in den persönlichen Austausch zu kommen, rundete den Fachaustausch zum CWPharma-Projekt ab.
Gemeinsamer Workshop der Projekte MORPHEUS und CWPharma in Rostock
Die beiden EU-geförderten Projekte MORPHEUS und CWPharma befassen sich mit der Quantifizierung, der Risikoabschätzung und dem Rückhalt von Arzneimitteleinträgen in die Ostsee. Dies waren der Universität Rostock und dem DWA-Landesverband Nord-Ost Grund genug, eine gemeinsame Veranstaltung am 14. November 2019 am Leibniz-Institut für Ostseeforschung in Rostock-Warnemünde durchzuführen.
Neben den praktischen Aspekten zur Probenahme und Laboranalytik wurden Bilanzierungsmodelle an Kläranlagen und deren Ergebnisverwertung thematisiert. Die Belastung durch Arzneimittelrückständen in den Fließgewässern und der Ostsee sowie die potentiellen Techniken der vierten Reinigungsstufe waren ein weiterer Bestandteil dieses Workshops.
Die 20 Teilnehmer, vor allem von Behörden und Betreibern der Kläranlagen aus M-V, wurden von Herrn Prof. Tränckner (Universität Rostock), Frau Dr. Fisch (IOW) und Herrn Schüler (DWA Nord-Ost) herzlich in den Räumen des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung in Rostock-Warnemünde begrüßt. Zu Beginn gaben Frau Sens und Herr Prof. Tränckner mit ihren Kurzvorstellungen einen kurzen Einblick in die beiden Projekte CWPharma und MORPHEUS. Herr Dr. Lukas vom Umweltbundesamt ging auf die Grenzwerte sowie Umweltrelevanzen von Arzneimitteln und auf die ersten Ergebnisse zu den ökotoxikologischen Tests im CWPharma-Projekt näher ein. Frau Nawrocki stellte in ihrem Vortrag das vom Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie MV durchgeführte Arzneimittel-Monitoring in den Fließ- und Küstengewässern für den Zeitraum von 2008 bis 2017 vor. Zur Bestimmung von Arzneimitteln erläuterte Frau Dr. Fisch vom Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde die laboranalytischen Möglichkeiten. In den darauffolgenden Laborführungen konnten die Teilnehmer dann die Analytik mittels HPLC-MS genauer hinterfragen. Frau Kaiser von der Universität Rostock präsentierte die Ergebnisse zur Bilanzierung von Arzneimittelfrachten an Kläranlagen sowie die Stoffflussmodellierung des MOPRHEUS-Projektes. Abschließend gab Herr Stapf vom Kompetenzzentrum Wasser Berlin einen Überblick über die gängigen technischen Maßnahmen zur Spurenstoffelimination und einen Ergebnisausschnitt zur Ozonung vom CWPharma-Projekt.
Am 18. September 2019 fand im Rahmen des EU-geförderten Projektes CWPharma ein Workshop in Haapsalu, Estland statt. Dieser Workshop beschäftigte sich mit dem Thema Arzneimitteleinträge in die Ostsee und deren Reduzierung durch die Optimierung von Kläranlagen. Die 30 Teilnehmer, vor allem von estnischen Behörden sowie Betreibern von Wasserbetrieben und Kläranlagen, wurden von Herrn Prof. Lember von der TTK, Tallinn Technische Universität, begrüßt und durch den Workshop begleitet. Neben einem Überblick zur Abwasserbehandlung und Quellen für den Arzneimitteleintrag in Estland wurden die ersten Ergebnisse zum CWPharma-Projekt vorgestellt. Dabei stellte Herr Dr. Friedrich vom Ingenieurbüro Friedrich den Bericht zur Optimierung der Kläranlage in Paide (Estland) vor und ging auf deren Möglichkeiten für eine dritte Reinigungsstufe ein. Herr Dr. Miehe vom Kompetenzzentrum Wasser Berlin (KWB) erläuterte die Probleme und technischen Lösungen zur Entfernung von Phosphor und aktiven pharmazeutischen Wirkstoffen. Über die Ergebnisse zur vierten Reinigungsstufe mittels Ozonung und Pulveraktivkohle an den Standorten Berlin, Kalundborg (DK) und Linköping (SE) berichtete Herr Stapf vom KWB.
Am Ende des Workshops fand eine Podiumsdiskussion mit den verschiedenen Referenten statt, wo über die zukünftigen Trends in der Abwasserbehandlung und deren zukünftigen Problemen angeregt diskutiert wurde.
Im Rahmen des EU-geförderten Projektes CWPharma (Clear Waters from pharmaceuticals) fand das zweite Projekttreffen vom 5.3. bis 7.3.2019 in Tallinn, Estland statt.
Das Projekt CWPharma befasst sich während seiner dreijährigen Projektlaufzeit (Oktober 2017 - September 2020) mit der Untersuchung zu Einträgen von Arzneimittelrückständen in die Einzugsgebiete der Ostsee sowie mit der Entwicklung neuer Leitlinien für die weitergehende Abwasserbehandlung. Nach der Hälfte der Projektzeit folgten viele Projektpartner der Einladung vom „Finnish Environment Institute SYKE“ zum zweiten Projekttreffen im März 2019 an die Fachhochschule Tallinn (TTK University of Applied Sciences). Insgesamt 40 Teilnehmer aus Schweden, Finnland, Deutschland, Polen, Dänemark, Lettland und Estland verschafften sich an den 3 Tagen einen Überblick über das CWPharma-Projekt. Hier wurden die Zwischenergebnisse der fünf Arbeitsgruppen vorgestellt und angeregt diskutiert sowie die Weiterführung der Projektaufgaben festgelegt. Die Beprobung verschiedener Kläranlagenabläufe und Einleitstellen in die Ostsee aus Flusseinzugsgebieten in Deutschland wurden bereits im Sommer und Herbst 2018 von der DWA Nord-Ost und dem Kompetenzzentrum Wasser Berlin (KWB) durchgeführt und befinden sich in der Gesamtauswertung. Am letzten Tag fand ein Projektseminar auch mit Beiträgen von externen Interessenvertretern aus Ministerium, Instituten und Agenturen statt.
Im Rahmen dieses CWPharma-Projektes wird voraussichtlich im September 2019 in Tallinn ein Workshop für estnische Wasserbetriebe und Kläranlagenbetreiber von EVEL und DWA Nord-Ost organisiert. Hauptschwerpunkt liegt hier auf der Optimierung von Kläranlagenabläufen mittels Ozonung oder Aktivkohle als vierte Reinigungsstufe. Weiterhin soll die Elimination von API’s (aktiven pharmazeutischen Wirkstoffen), Phosphor und Schwermetallen betrachtet werden.
CWPharma - Study Report zur Kläranlage Paide in Estland
Der Bericht zur Optimierung der Kläranlage Paide in Estland wurde innerhalb der Periode 2 des CWPharma-Projektes erstellt und liegt nun in englischer Sprache als PDF-Dokument vor.
Im Rahmen des CWPharma Projektes wurde der DWA Landesverband Nord-Ost mit der Aufgabe betraut, für die 2014 neu errichtete Kläranlage in Paide, Estland, eine Optimierungsstudie hinsichtlich der Zu- und Ablaufparameter zu erstellen. Die Anlage ist auf 40.000 EW ausgelegt und sollte damit zusätzlich zu den häuslichen Abwässern das Abwasser einer lokalen Molkerei reinigen.
Da diese Molkerei kurz nach Inbetriebnahme der Kläranlage ihre Tätigkeit eingestellt hatte, ist die Abwasserbehandlungsanlage somit überdimensioniert und der Betrieb muss demensprechend angepasst werden. Den Auftrag dazu erhielt das Ingenieurbüro Friedrich in Schwerin. Dieser umfasst u.a. die Beschreibung von Schwachstellen im Verfahrensablauf der Abwasserreinigung und der Schlammbehandlung, Ableitung von Maßnahmen zur verfahrenstechnischen und energetischen Optimierung der Kläranlage sowie die Einschätzung zum Belastungszustand der Kläranlage unter Berücksichtigung der zusätzlichen Einleitung einer Molkerei.
Vom 23. bis 25. Mai 2018 fand dazu ein Vor-Ort-Termin mit Mitarbeitern der TU Tallin, des Ingenieurbüros Friedrich, der Kläranlage Paide und der DWA statt.
CWPharma - Clear Waters from pharmaceuticals
Neben dem IWAMA-Projekt engagiert sich der DWA-Landesverband Nord-Ost in einem weiteren EU geförderten Projekt CWPharma, welches im Rahmen des Programms Interreg 2 (Baltic Sea Region) realisiert wird. Insgesamt sind 15 Projektpartner und 18 assoziierte Partner aus 7 Ostseeanrainerstaaten einschließlich Weißrussland an dem Vorhaben beteiligt. Die Koordination erfolgt durch das „Finnish Environment Institute (SYKE)“. Die erste Veranstaltung (Kick-off Meeting) fand im Oktober 2017 statt. Die Laufzeit des Projektes beträgt 3 Jahre.
Die Einträge von Arzneimittelrückständen in die aquatische Umwelt des Einzugsgebiets der Ostsee stellen ein wachsendes Problem dar. Ziel des Projektes ist daher die Entwicklung von Entscheidungshilfen für Politik, Behörden und Gemeinden, um die Emissionen pharmazeutisch aktiver Substanzen in der Ostseeregion systematisch zu reduzieren. Die Ergebnisse sollen den Projektpartnern dazu dienen, das Bewusstsein der eigenen Bevölkerung bezogen auf Arzneimitteleinträge in die Gewässer und die damit verbundenen Umweltbelastungen zu sensibilisieren. Hierzu zählen vor allem die Entsorgung ungenutzter Arzneimittel, die Verbreitung von Umweltdaten der Pharmaprodukte und die Umweltverträglichkeit von Medikamenten.
Ein umfassendes Screening in 6 Flusseinzugsgebieten soll eingebrachte Stoffe und Eintragspfade identifizieren, um damit ein ganzheitliches Bild der Quellen, Emissionen und Umweltkonzentrationen der Substanzen zu erzeugen.
Das Hauptaugenmerk liegt auf der Bewertung der aktuellen Emissionen in der Ostseeregion, der Entwicklung neuer Leitlinien für die weitergehende Abwasserbehandlung, Empfehlungen für Low-Tech Praktiken zur Bestimmung und Reduktion der Emissionen sowie auf der Erstellung eines Aktionsplanes für die nachhaltige Reduzierung unerwünschter Emissionen.
Die DWA Nord-Ost unterstützt das Projekt durch Veranstaltungen zur Weiterbildung und Verbreitung erzielter Ergebnisse.
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