Die Zufuhr von PFAS (Per- und Polyfluoralkylsubstanzen) in den Wasserkreislauf durch belastetes Abwasser ist eine der drängendsten ökologischen Herausforderungen im Ostseeraum. Der ganzheitliche Ansatz des Projekts zur Entfernung von PFAS und anderen persistenten organischen Schadstoffen beinhaltet zum einen Strategien zur regionalen Messung und Bewertung von PFAS-Konzentrationen im Abwasser. Zum anderen ist die Testung von Pilotanlagen zur Entfernung von PFAS, Risikomanagement für Städte, sowie die Entwicklung von Trainingsmaterialien für Abwasserexperten ebenfalls Teil des Projektes.
Das EMPEREST-Projekt umfasst vier Bereiche, um seine Ziele zu erreichen. Zunächst wird das Projekt in enger Zusammenarbeit mit HELCOM methodische Empfehlungen zur Überwachung der PFAS-Gruppe in der aquatischen Umwelt ausarbeiten. Gleichzeitig werden sich die lokalen Behörden mit dem Thema auf städtischer Ebene befassen, indem sie einen Rahmen für die Risikobewertung von PFAS entwickeln, um PFAS-bezogene Risiken zu ermitteln, zu bewerten und entsprechende Strategien zur Risikominderung vorzuschlagen.
Darüber hinaus wird sich ein großer Teil des Projekts mit der Abwasserbehandlung als Punktquelle für organische Spurenstoffe in der Umwelt befassen. Im Rahmen des Projekts werden weiterführende Aufbereitungstechnologien in mobilen Pilotbehältern auf deren Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit bei der Entfernung von organischen Spurenstoffen aus Abwasser getestet. Ein Ziel von EMPEREST ist es, Wasserversorgungsunternehmen dabei zu unterstützen, fundierte Entscheidungen über kosteneffiziente Behandlungsstrategien und Investitionspläne zur Entfernung von PFAS aus Abwasserströmen zu treffen. Durch den Austausch mit lokalen Wasserversorgern soll die Anwendung von bewährten Aufbereitungstechnologien gefördert werden.
Um diese und weitere Aktivitäten voranzubringen, werden lokale Behörden und öffentliche Dienstleistungsunternehmen über die neuesten Entwicklungen in diesem Bereich informiert und mit maßgeschneiderten Trainingsmaterialien geschult. Das Trainingsprogramm ist darauf ausgelegt, die Kompetenzen der Abwasserexperten zu erweitern, um besser auf die bevorstehenden regulatorischen Änderungen in Bezug auf organische Spurenstoffe in Abwässern vorbereitet zu sein und die Resilienz des gesamten Wassersektors gegenüber neuen Risiken zu stärken.
Der DWA-Landesverband Nord-Ost arbeitet in dem Projekt eng mit den Partnern der Technischen Universität Berlin und der Turku University of Applied Science zusammen und unterstützt die Entwicklung der Schulungsmaterialien zum Thema PFAS und Spurenstoffe. Darüber hinaus ist der DWA-Landesverband Nord-Ost für die Verbreitung der Projektinhalte, Methoden, Schulungsmaterialien und Ergebnisse an die Zielgruppe der öffentlichen Dienstleistern und wasserwirtschaftlichen Infrastrukturbetriebe zuständig.
Dazu gehört auch die Organisation eines nationalen Workshops, der am 12. Februar 2025 an der Universität Rostock stattfinden wird. Der öffentliche und kostenfreie Workshop „PFAS und Arzneimittel - Spurenstoffe im Wasserkreislauf“ richtet sich speziell an die Aufgabenträger der Wasserwirtschaft und wurde zusammen mit dem Interreg Projekt APRIORA und der Technischen Universität Berlin organisiert.
Am 19. und 20. November 2025 findet die Abschlussveranstaltung des EMPEREST-Projektes in Berlin statt. In Kooperation mit dem Interreg-Projekt APRIORA laden wir Sie herzlich zu der internationalen Konferenz „The Future of Water in the Changing World: Innovations in PFAS and micropollutants“ ein.
Wir freuen uns sehr, Ihnen das vielseitige Programm mit Vorträgen aus nationaler und europäischer Politik, lokalen Interessenvertretern und der Praxis präsentieren zu können
Im Fokus der Veranstaltung steht die Erforschung innovativer Lösungen für den Umgang mit organischen Spurenstoffen, darunter Arzneimittel und per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS). Vor dem Hintergrund der sich wandelnden Rechtslage in Europa und einer sich immer deutlicher zeigenden Umweltbelastung durch Spurenstoffe, werden die folgenden Themen diskutiert:
Die Veranstaltung mit Gästen und Referent*innen aus dem Ostseeraum wird auf Englisch stattfinden. Bitte melden Sie sich zur kostenfreien Veranstaltung spätestens bis zum 24. Oktober 2025 an.
Praktische Hinweise für die Konferenz